Gute Manieren und Karriere: Was im Job als höflich gilt
Gute Manieren sind wichtig für die Karriere. Das gilt auch in Sachen Hygiene. Der Tempo Hygiene Check verrät, worauf Österreicher besonders achten.
Erkältet zum wichtigen Kundengespräch, Small Talk mit dem Chef auf der Toilette und ein klingelndes Handy im Meeting – was gebietet oder verbietet die Höflichkeit? Im Job gibt es genügend zweifelhafte Situationen, in denen wir nicht ganz sicher sind, wie wir uns korrekt verhalten sollen – insbesondere in Sachen Hygiene.
Stil hat man oder nicht? Ganz und gar nicht – um an der Etikette nicht zu verzweifeln, gibt Tempo Tipps für heikle Hygienemomente im Berufsleben.
Nase läuft – Karriere auch?
Unverhofft kommt oft. Doch was, wenn die Erkältung droht, den glanzvollen Auftritt – sei es im Kunden- oder Vorstellungsgespräch – zu vermasseln? Augenringe, Rotznase und Hustenreiz machen keinen guten Eindruck. Was also tun? "Wegen eines einfachen Schnupfens nicht hinzugehen, halte ich für übertrieben. Was soll denn ein Allergiker machen, dem die Nase ständig läuft?" sagt dazu Moritz Freiherr Knigge. "Wenn das Gespräch im Büro stattfindet, würde ich mich zum Schnäuzen ein wenig abwenden, bei einem Geschäftsessen den Raum verlassen."
Wenn der Tempoberg auf dem Schreibtisch thront
99 Prozent der Österreicher legen laut Tempo Hygiene Check sehr viel Wert auf korrekte Umgangsformen im Hygienebereich. Umso unangenehmer ist es, wenn der Arbeitskollege nicht zu dieser Mehrheit zählt und seine gebrauchten Taschentücher gut sichtbar auf dem Schreibtisch, in der Betriebsküche und an sonstigen Aufenthaltsorten platziert.
Einem freundlichen Hinweis steht jedoch nichts im Wege. "Es ist absolut möglich, einem Kollegen zu sagen: ‚Ich finde es eklig, dass Du Deine Taschentücher überall rumliegen lässt und würde Dich deshalb bitten, diese wegzuschmeißen'", rät Moritz Freiherr Knigge.
Small Talk mit dem Chef auf der Toilette – der Weg nach "oben"?
Dem Chef auf dem Klo freundlich "Hallo" sagen, die Hand schütteln und ein bisschen übers Wetter plaudern – ebnet das den Karriereweg? Das muss nicht sein, meint dazu Moritz Freiherr Knigge, Nachfahre des Benimmexperten Adolph Freiherr Knigge: "Denn jedem Menschen steht ein freundliches ‚Bitte' oder ‚Dankeschön' zu – vom Vorstandsvorsitzenden bis zur Klofrau ".
Olfaktorische Unhöflichkeiten
Sommerliche Temperaturen, Stress- und Angstsituationen – da kann man schon mal ins Schwitzen kommen. Was tun, wenn der Kollege oder die Kollegin regelmäßig nach Schweiß riecht? Die Antwort: In einem freundlichen Vier-Augen-Gespräch den Kollegen in der Ich-Form darauf hinweisen, keinen Vorwurf machen und niemals in die Vergangenheit blicken – an der kann der Betroffene ohnehin nichts mehr ändern.
Dass das Hygieneverhalten auch Einfluss auf das Image der Person haben kann, bestätigt Moritz Freiherr Knigge: "Die Menschen, die ich als unhygienisch wahrgenommen habe, waren meist Einzelgänger und im Umgang komische Typen. Die Geschäftskollegen, die ich sympathisch fand, waren auch hygienisch." Ein freundlicher Hinweis an betroffene Kollegen ist also nicht nur höflich, sondern kollegial. Um eigene Gerüche zu vermeiden empfehlen sich vor allem atmungsaktive Stoffe, ein stets griffbereites Deodorant und eine tägliche Dusche mit milder Seife.
Von Trompetern und Schnäuz-Bohrern
Trompeten wie ein Elefant oder Hochziehen im Sekundentakt – Schnäuzticks sind vielfältig, aber haben eines gemeinsam: Sie gehen einem auf die Nerven. Am unangenehmsten finden die Österreicher den Rotz-Analysten, der interessiert das Ergebnis im Taschentuch überprüft. Unbeliebt auch der Schnäuz-Bohrer, der sich beim Nase putzen mit dem Taschentuch in der Nase bohrt sowie der Trompeter, der beim Schnäuzen richtig laut wird.
Wie kann man dem Arbeitskollegen derlei Ticks abgewöhnen, ohne dabei selbst unhöflich zu werden? Dazu rät Moritz Freiherr Knigge: "Unhöfliche Menschen merken ja meistens nicht, dass sie unhöflich sind." Ein kurzer, höflicher Hinweis über das Fehlverhalten des Kollegen ist angebracht. Auch hier gilt: Ein Gespräch unter vier Augen ist höflicher, als den Kollegen vor versammelter Mannschaft anzusprechen.
Über die Studie "Tempo Hygiene Check"
Tempo hilft seit 2012 gemeinsam mit Moritz Freiherr Knigge beim gepflegten hygienischen Umgang im täglichen Miteinander. In der Umfrage wurde zunächst das Verhalten und die Einstellung der Deutschen in punkto Hygiene-Manieren untersucht. Die repräsentative Studie "Tempo Hygiene Check" wurde von der Innofact AG im Auftrag von Tempo durchgeführt. Im Rahmen der Online-Befragung wurden im Zeitraum vom 26. Juli bis zum 2. August 2012 insgesamt 2.525 Personen in Deutschland, in Österreich und der Schweiz befragt.