Kopfschmerzen im Büro schnell loswerden

Eine Besprechung jagt die andere, das Postfach quillt über, der wichtige Termin rückt näher. Was Sie jetzt auf keinen Fall brauchen können, ist ein Leistungstief. Doch genau in solchen Situationen bahnen sich häufig Kopfschmerzen an. Erfahren Sie, wie Sie schnell wieder fit werden.

Von Jeanette Stowasser

Sie haben häufiger Kopfschmerzen? Dann sind Sie nicht alleine. Besonders häufig sind Spannungskopfschmerzen: Sie treten zwar nicht wie Migräne in Kombination mit Übelkeit auf, können den Arbeitsalltag aber trotzdem behindern. Und das besonders gerne, wenn gerade viel zu tun ist.

Denn Spannungskopfschmerz ist eine Stresskrankheit, so die Experten: Da Stresshormone die Muskelspannung erhöhen, bleibt auch der Kopf nicht verschont. Wenn er von angespannten Muskeln mit Schmerzimpulsen bombardiert wird, entsteht ein drückendes Gefühl, das schnell zu pochen, zu hämmern oder zu bohren beginnt. Doch Sie sind dem Schmerz nicht ausgeliefert – wenn Sie wissen, was Sie dagegen tun können.

Schmerzmittel? Nur eine Notlösung

Viele Patienten wissen gar nicht, dass Schmerztabletten in der Regel die schlechteste Wahl sind. Ohne lang zu überlegen, schlucken sie eine Pille – und hoffen auf Besserung. Dass sie ihre Kopfschmerzen damit auf lange Sicht sogar verstärken können, ist weitgehend unbekannt. Doch warnen Neurologen vor den unerwünschten Nebenwirkungen der Medikamente: Wer zu häufig Schmerzmittel nimmt, sensibilisiert die Schmerzempfindlichkeit des Körpers. Deshalb sollten Medikamente nur eine Notlösung sein. Aber das ist kein Problem, gibt es doch sanfte Alternativen, die Kopfschmerzen genauso effizient lindern.

Sanfte Alternativen: Pfefferminzöl & Weidenrindendragees

Studien zufolge kann es Pfefferminzöl mit jeder Schmerztablette aufnehmen. Die traditionelle Heilpflanze spricht die Kälterezeptoren der Haut an und lindert dadurch die Schmerzen. Kleiner Wermutstropfen: Pfefferminze hat einen starken Geruch. Wer seine Kollegen damit nicht belästigen möchte, kann auch auf Weidenrindendragees ausweichen. Der bewährte Schmerzstiller hilft allerdings nur bei leichtem bis mäßigem Kopfweh.

Nackenmuskeln dehnen

Sie haben nicht nur Kopf- sondern auch Nackenschmerzen? Dann werden Sie Ihren Brummschädel los, wenn Sie sich um Ihren Rücken kümmern. Denn angespannte Nackenmuskeln ziehen am Hinterkopf und lösen auch dort Schmerzen aus. Eine einfache Übung hilft, die Schmerzen zu lindern: Setzen Sie sich aufrecht hin, greifen Sie mit der rechten Hand die linke Stuhlseite und lassen Sie Ihren Kopf nach links unten sinken. Drücken Sie ihn sanft nach unten, um die Muskeln noch mehr zu dehnen. So lockern Sie Ihren Nacken und entspannen Ihren Kopf.

Nutzen Sie die Mittagspause …

… um den Kopf frei zu kriegen. Wie wär’s beispielsweise mit einem kurzen Spaziergang? Bewegung und frische Luft helfen beim Abschalten. Entspannung wiederum sorgt dafür, dass die Kopfschmerzen langsam nachlassen.

Sie können den Effekt übrigens verstärken, indem Sie tief atmen und das Gedankenkarussell für einen Augenblick anhalten. Denn wehleidige Klagen wie „Jetzt habe ich schon wieder Kopfweh, muss das sein?“ verstärken die Anspannung nur. Wer sich mit schöneren Gedanken beschäftigt oder einfach nur beobachtet, was passiert, verstrickt sich nicht so schnell in einer Negativspirale, die das emotionale Leid verstärkt.

Haben Sie einen ergonomischen Arbeitsplatz?

Die Deutschen sitzen rund 12 Stunden am Tag – vor allem im Büro. Ist der Arbeitsplatz jedoch nicht ergonomisch eingerichtet, kommt es schnell zu Fehlhaltungen: Augen- und Nackenmuskeln spannen sich an, wenn der Bildschirm zu weit weg steht und Dokumente schwer entziffert werden können. Sorgen Sie soweit möglich dafür, dass Sie bequem sitzen können, ohne sich zu verbiegen und einseitig zu belasten. Wenn Sie dann noch daran denken, hin und wieder aufzustehen und sich zu bewegen, wird es Ihnen die Muskulatur danken. Zum Beispiel mit weniger Kopf- und Rückenschmerzen.

Fazit: Es gibt viele Möglichkeiten, Kopfschmerzen zu lindern. Da jeder Patient anders ist, hilft zwar nicht jede Maßnahme bei jedem – aber wer verschiedene Mittel ausprobiert, wird schnell herausfinden, wie er seinen Kopfschmerzen am besten ein Schnippchen schlägt. Und kann sich schnell wieder anderen Aufgaben widmen.

Jeannette Stowasser ist Online-Redakteurin bei jameda und hat einen 25-seitigen Ratgeber rund ums Thema Kopfschmerzen geschrieben, der auf www.jameda.de/kopfschmerzen kostenlos heruntergeladen werden kann. Die Broschüre enthält viele weitere Expertentipps und erklärt zum Beispiel, warum Ausdauersport in der Kopfschmerz-Prävention so wichtig ist oder welche Entspannungstechniken Neurologen empfehlen.