Multimedia Designer
Multimedia-Designer müssen technisch begabt und kreativ sein. Ihr Tätigkeitsbereich ist ebenso vielfältig wie anspruchsvoll.
Zwischen Form und Funktion: „Das perfekte Design vereint höchste künstlerische und kreative Ansprüche mit einer optimalen Usability“, bringt Alexander Reitter, Webdesign Executive von Wunderwerk (Digitale Medien Produktion) es auf den Punkt. Die besondere Herausforderung für Multimedia-Designer: „die Gestaltung des Interface auf das Wesentliche zu beschränken, und dennoch ein raffiniertes und facettenreiches Design zu entwerfen.“
Breites Spektrum an Gestaltungsaufgaben
Das Tätigkeitsfeld ist breit. Multimedia-Design umfasst die formale, funktionale und technische Gestaltung von multimedialen Produkten wie etwa Online-Medien wie das Internet ebenso wie Offline-Medien wie CD-Roms oder E-Learning-Anwendungen sowie Video- und Audioproduktionen samt zugehörigem Usability-Design (Usability = Benutzerfreundlichkeit).
Als Arbeitgeber – oder bei freiberuflichen Multimedia-Designern: Auftraggeber – kommen Web-Agenturen, Multimedia-Produktionsfirmen, Werbe-, Design- oder Grafikagenturen, kulturelle Institutionen, wie zum Beispiel Museen, aber auch Unternehmen verschiedener Branchen in Frage. Die schnelle technologische Entwicklung und das breite Spektrum der Begriffe Multimedia und Design eröffnen für Multimedia-Designer einerseits ein anspruchsvolles Betätigungsfeld und andererseits eine große Bandbreite an Gestaltungsaufgaben.
Balance zwischen Form und Funktion
Ob eine Website oder ein anderes multimediales Produkt den User überzeugt, ist eine Frage der guten Strukturierung und Funktionalität, aber auch der ansprechenden Oberflächengestaltung. Dies fordert von Multimedia-DesignerInnen das entsprechende technische Know-how ebenso wie künstlerisch-gestalterische Skills. „Es gilt, für das jeweilige Medium – wie etwa Web, Print, Softwaredesign oder Installationen – den richtigen Mix aus Form und Funktion zu schaffen“, erklärt Reitter.
Zwar gibt es nur in wenigen Bereichen des Designs allgemeingültige Standards, an denen sich Multimedia-Designer bei der Kreation orientieren können, weiß Reitter. „Dennoch gibt es Dinge, die als Fauxpas gelten“. Hierüber sollten Multimedia-Designer Bescheid wissen und ein Gespür dafür besitzen, findet er.
Von der Konzeption bis zur Umsetzung im Team
Aufgrund der Breite des Tätigkeitsspektrums können Multimedia-Designer in verschiedenen Gestaltungsfeldern tätig sein – wobei die Übergänge fließend sind. Wenn sie koordinierende Aufgaben übernehmen, sind sie in der Rolle des Projektmanagers für die interne – innerhalb des Teams – und externe Kommunikation – mit Kunden – und damit für einen funktionierenden Arbeitsfluss bei komplexeren Projekten zuständig.
Im Bereich der Konzeption sind Allrounder mit Querschnittskompetenzen gefragt. Eine der Kernkompetenzen von Medien-Designern ist es, Inhalte aufzubereiten und bereitzustellen, also den Content zu generieren. Das Tätigkeitsfeld Interfacegestaltung und Usability-Design befasst sich mit der Schnittstelle zwischen Benutzer und Medium und fordert Funktionalität ebenso wie ästhetisches Gespür.
Know-how und Gespür für Design
Alexander Reitter fasst den Arbeitsablauf vom Konzept bis zum fertigen Produkt zusammen: „Nach der Ideenfindung und Konzeption beginnt der Arbeitsauflauf üblicherweise beim Briefing des Konzepts. Nächster Schritt ist die Festlegung bestimmter technischer Richtlinien für das Design unter Berücksichtigung der Zielgruppe. Ein Bild entsteht im Kopf. Scribbles genannte Skizzen können helfen, diese festzuhalten und zu verdeutlichen. Danach folgt die Umsetzung der Idee in der für das jeweilige Medium optimalen Form und der Abgleich mit Teammitgliedern.“
„Sowohl das ‚know-how-to-do’ im jeweiligen Multimedia-Segment, als auch das Gespür für Design sind wesentlich“, sagt Reitter. „Und am wichtigsten ist das ‚Up-to-Date-Bleiben’ in allen Medien, was mitunter am schwierigsten ist.“ Denn die Branche verändert sich schnell.
Die Einstiegsgehälter liegen zwischen 1.800,- und 2.200,- EUR brutto pro Monat. Eine akademische Ausbildung ist in der Branche hilfreich, aber keine Voraussetzug für einen erfolgreichen Berufseinstieg. Know-how im Bereich Multimedia-Design vermitteln verschiedene Fachhochschulgänge, Universitätsstudien und Lehrgänge:
Universitäten:
- Informatik und Medieninformatik (Uni Wien, Technische Universität Wien)
Fachhochschulen:
- Digitale Medien (FH Oberösterreich)
- Informationsdesign (FH Joanneum)
- Mediengestaltung (FH Vorarlberg)
- Medientechnik und -design (FH Oberösterreich)
- MultiMediaArt (FH Salzburg)
Privatuniversitäten:
- Grafikdesign (New Design University, St. Pölten)
Kollegs:
- Kolleg für Design (Graz, Linz)