Papamonat für alle

von Monster Contributor

Der Papamonat - auch Väterfrühkarenz genannt - ist eine neue Form der Familienförderung. Wir sagen, was Sie darüber wissen sollten.

Von Peter Rieder

Seitdem er im öffentlichen Dienst und bei Landesangestellten einiger Bundesländer möglich ist, wird er auch in zahlreichen Unternehmen diskutiert: Der Papamonat. Mitarbeitern, die Vater werden, die Möglichkeit zu geben, die ersten Wochen zu Hause mit dem neuen Familienmitglied zu verbringen – und das außerhalb des Urlaubs – ist nicht nur politischer Wille zur Familienförderung, sondern kann eine attraktive Maßnahme sein, um sich als Arbeitgeber in Sachen Beruf und Familie hervor zu tun. Und auch da, wo es keine gesetzliche Verpflichtung gibt, kann ein solches Modell realisiert werden.

Pflicht und Sozialleistung

Im öffentlichen Dienst, genauer gesagt bei Bundesbediensteten und Bediensteten einiger Länder (Wien, NÖ, Burgenland, Oberösterreich, Steiermark und Tirol), ist der Papamonat –Fachbezeichnung "Väterfrühkarenz" gesetzlich möglich. Dabei können Beamte gegen Entfall des Entgelts zwischen einer und vier Wochen – sofern keine gravierenden dienstlichen Gründe dagegensprechen – innerhalb der Schutzfrist der Mutter zu Hause bei Frau und Kind bleiben (wenn ein gemeinsamer Haushalt vorliegt).

Im ersten Jahr der Einführung (2011) ist der Papamonat zwar nur von 228 Männern im Bundesdienst in Anspruch genommen worden, dennoch besteht auch unternehmensseitig Interesse an dieser Möglichkeit und sogar die Verpflichtung wird auf politischer Ebene heftig diskutiert.

Auswirkungen auf die Sozialversicherung

Einige Branchen (zum Beispiel Banken und Sparkassen) sind bereits auf den Zug aufgesprungen und haben die Väterfrühkarenz in ihrem Kollektivvertrag verankert. Auch dort ist eine Inanspruchnahme also möglich.

In allen anderen Unternehmen ist der Papamonat derzeit noch eine "freiwillige Sozialleistung". Allerdings kann auch hier eine kurzzeitige Karenz vereinbart werden, die von ihrer Wirkungsweise ähnlich ist wie die Väterfrühkarenz. Für Unternehmen ergeben sich aber je nach Konstellation unterschiedliche sozialversicherungsrechtliche Auswirkungen:

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Achtung liebe Väter

Vor allem bei einer individuell vereinbarten Karenz, die kürzer als einen Monat dauert, ist zu beachten, dass in diesem Fall die Pflichversicherungsbeiträge (Kranken-, Unfall- Pensions- und Arbeitslosenversicherungsbeitrag) vom Dienstnehmer zu tragen sind.

Wenn diese länger als ein Monat andauert, dann endet die Pflichtversicherung. Wer dann versichert sein will, der kann dies selbst tun (Selbstversicherung) oder sich mitversichern lassen. Auch bei Beamten geht mit der Väterfrühkarenz eine Aliquotierung der Sonderzahlungen sowie des Urlaubsanspruchs einher.

Mag. (FH) Peter Rieder

ist Gründer der Arbeitswelten Consulting, Unternehmensberater, Trainer, Coach, Lizenzierter Auditor für das Audit berufundfamilie und Audit hochschuleundfamilie. Zudem ist er als Sprecher und Moderator im Radio und off-air zu hören und sehen.

www.arbeitswelten.at