Fünf Tipps gegen nervende Kollegen
Der Job könnte so schön sein, wenn es nicht so manche Kollegen gebe: Nörgler, Choleriker, Jammerlappen, Selbstdarsteller. Wir haben was dagegen. Nämlich fünf nützliche Tipps, wie du Nervtöter überlebst, ohne den Verstand zu verlieren.
5 Tipps, wie du mit nervigen Kollegen umgehen kannst
1. Ignoriere Nervtöter
Sagen wir mal, dein Kollege ist Choleriker. Er wird schnell laut und wirft auch schon mal mit Türen oder Aktenordnern. Wer jetzt auf die Provokationen dieses Hitzkopfes einsteigt, hat schnell verloren. Auch Diskussionen bringen meist nichts. Eine andere Verhaltensoption ergibt mehr Sinn: Den Choleriker ignorieren.
"Stell dir vor, dich umhüllt eine Teflonschicht, an der alles abperlt. So machen dir die Entgleisungen eines Cholerikers nichts mehr aus", sagt Werner Schienle, Kommunikationstrainer und Geschäftsführer von CCC Creative Communication Consult aus Stuttgart. Denn in der Regel sind Provokationen aus einem Affekt heraus schneller erledigt, wenn keiner der Anwesenden darauf reagiert. So verhallt der Angriff und alle können zur Tagesordnung übergehen.
2. Entziehe dich der Situation
Ein anderes Beispiel: Deine Kollegin ist der Jammerlappen vom Dienst: Trotz Gehaltserhöhung oder gutem Wetter, sie hat immer einen Grund zu klagen. Natürlich kannst du ihr zuhören. Doch meist wird diese Mühe nicht gedankt. Stattdessen ertrinkst du in einem Redefluss aus Selbstmitleid.
Wenn du jetzt versuchst, auf der sachlichen Ebene zu argumentieren und die Heulsuse vom Gegenteil überzeugen wollen, hast du auch verloren. Denn dann fühlt sie sich erst recht provoziert. Besser ist es deshalb, sich zu entziehen. Zum Beispiel, indem du den Raum verlässt, dich an dem Gespräch bewusst nicht beteiligst oder ein neutrales Thema ansprichst. Schienle: "Du kannst dich auch mental entziehen, indem du dir vorstellst, ein Forscher zu sein, der seltsame Zeitgenossen untersucht."
3. Sprich das Problem an - aber richtig
Wenn dein Büronachbar dich ständig mit deinen überzähligen Pfunden aufzieht, reicht es wahrscheinlich nicht aus, dieses Verhalten nur zu ignorieren. Denn ohne ein klares Wort wird der Kollege oder die Kollegin wahrscheinlich immer weiter sticheln ... vielleicht sogar in den Glauben, dir gefalle diese Art von Humor. Es bleibt also nur die Möglichkeit, die Sache anzusprechen. Aber bitte schlage nicht mit gleicher Wucht zurück. Bemerkungen wie "Schau Dich selbst an, Du fette Kuh" sind im besten Falle unhöflich, vor allem aber kontraproduktiv.
Argumentiere stattdessen sachlich und neutral. Bist du dazu noch nicht in der Lage, ist der Zeitpunkt für eine Aussprache falsch gewählt. Idealerweise sollten sich Betroffene auf solche schwierigen Gespräche einstellen und vorher eine klare Zielrichtung festlegen. Die Münchnerin Gitte Härter, Autorin des Ratgebers "Arschlöcher zähmen", empfiehlt: "Stelle dich auf Gegenwind und Ablenkungsmanöver ein. Halte trotzdem Kurs und bleibe selbstbewusst und tonangebend ... auch in der Wahl deiner Worte."
4. Feuer Warnschüsse zurück
Ein Kollege gefällt sich darin, über Abwesende blöde Sprüche zu machen. Ignorieren allein bringt nicht den gewünschten Erfolg. Denn er lästert munter weiter. In dieser Situation können seine Kollegen gezielte Warnschüsse abfeuern, um dem Lästermaul zu signalisieren, dass sie sein Verhalten missbilligen.
Zuerst empfehlen sich nur kleine Signale wie die Bemerkung "Das habe ich jetzt mal überhört." Führt dieses Stoppschild nicht zum Einlenken, kannst du noch eins draufsetzen, etwa "Das will ich mir nicht anhören." Schienle: "Wie jeder Schraubenschlüssel zu einer bestimmten Schraube passt, sollte auch jeder verbale Warnschuss zur Situation passen."
5. Sei offen
Der Besserwisser vom Dienst hat deine Vorschläge in herabwürdigendem Ton in der Luft zerrissen. Du bist außer dir vor Wut oder dir ist zum Heulen zumute. Wer sich jetzt von seinen Gefühlen beherrschen lässt, macht eine schlechte Figur! Souveräner ist es, wenn du aussprichst, wie es dir geht.
Gitte Härte empfiehlt: "Sage, dass du total aufgebracht sind. Das bringt das Gespräch auf eine sachliche Spur und du bekommst dadurch auch viel schneller deine Gefühle in den Griff. Das Problem im Umgang mit schwierigen Situationen ist nämlich immer die mangelnde Impulskontrolle."
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