Das Vorstellungsgespräch gekonnt meistern

von Monster Contributor

Warum sollten wir Sie einstellen? Diese Frage hat wohl jeder von uns schon mal in einem Bewerbungsgespräch gehört. Doch konntest du sie auch überzeugend beantworten und somit der Falle entwischen, die dir dein potenzieller Arbeitgeber gestellt hat? Mit Fangfragen wie dieser will er sich davon überzeugen, dass du Vertrauen in deine eigenen Fähigkeiten hast.

Auch andere Sachen werden mithilfe geschickter Fragestellungen bereits im Vorstellungsgespräch ermittelt: deine Stressresistenz, deine Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber, deine Kreativität und nicht zuletzt auch die Wahrhaftigkeit deines Lebenslaufes. Die Unternehmen von heute wollen alles über ihre Kandidaten wissen, angefangen bei den Beweggründen für den Jobwechsel bis hin zu den Seiten, denen sie auf Facebook oder Instagram folgen.

Doch das ist alles halb so wild, denn mit einer gewissenhaften Vorbereitung und der richtigen Körpersprache kannst du selbst bei den kniffligsten Fragen im Bewerbungsgespräch punkten. Dabei brauchst du deinen bisherigen Werdegang nicht schönzureden – es untergräbt deine Vertrauenswürdigkeit und ist sehr leicht aufzudecken. Der Grat zwischen Ehrlichkeit und gutem Selbstmarketing mag dir vielleicht schmal erscheinen, doch es ist durchaus möglich, offen zu sprechen, ohne ungewollt Details aus dem beruflichen oder privaten Leben preiszugeben.

Alles, was du brauchst, ist ein souveränes Auftreten, eine gute Selbstbeherrschung und eine Handvoll praktischer Tipps für das Vorstellungsgespräch. Danach kannst du endlich in deinem Traumjob durchstarten.

Die häufigsten Bewerbungsfragen

Bewerbungsfragen können so unterschiedlich sein, wie die Personaler, die sie stellen und die Jobs, auf die du dich bewirbst. Dennoch gelten gerade einige von den verzwicktesten Fragen als besonders beliebt. Zu einer tadellosen Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch gehören also auch gut überlegte Antworten auf alle möglichen Fangfragen.

Dabei gilt es, nichtssagende rhetorische Tricks unbedingt zu vermeiden. Ein Personaler, der knifflige Fragen stellt, möchte keine Floskeln aus dem Bewerbungsratgeber hören. Er will ermitteln, ob der Kandidat hält, was sein Lebenslauf verspricht, ob er zu der ausgeschriebenen Stelle passt und ob er langfristig im Unternehmen bleiben will, oder sich schnell nach einem anderen Karriereweg umschauen wird.

Beispiele für Fragen und Antworten beim Vorstellungsgespräch

  • Warum sollten wir gerade Sie einstellen?

Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen beim Bewerbungsgespräch – und gleichzeitig eine der schwierigsten. Es geht hierbei nämlich nicht nur darum, die eigenen Stärken aufzuzählen, sondern sie auch zu belegen. Leere Behauptungen wie „ich widme mich meiner Arbeit mit viel Leidenschaft“ überzeugen einen erfahrenen Personaler eher nicht. Beispiele von besonderem Einsatz oder erfolggekrönten Bemühungen hingegen schon. Überlege dir also für jedes Argument, das du vorbringen möchtest, mindestens ein Beispiel aus deinem Berufsleben.

  • Warum möchten Sie für uns arbeiten?

Auch bei dieser Bewerbungsfrage geht es entgegen aller Erwartungen nicht darum, ein Loblied auf den potenziellen Arbeitgeber zu singen. Vielmehr solltest du an dieser Stelle darlegen, wie du deine Kenntnisse und Fähigkeiten in das Unternehmen einbringen kannst und wie du dich in der angestrebten Position beruflich sowie persönlich weiterentwickeln möchtest. Es kommt immer gut an, wenn du dir im Voraus Gedanken machst, was deine ersten Schritte in der neuen Position wären und du diese im Gespräch kurz schilderst.

  • Beschreiben Sie Ihre bisherigen Aufgaben!

Allgemeine Fragen wie diese sollen den Anschein erwecken, dass der Interviewer sich einen Überblick über die Berufserfahrung des Bewerbers machen möchte. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um sogenannte Trichterfragen: nach der ersten, scheinbar selbstverständlichen und leicht zu beantwortenden, kommen immer detailliertere Fragen, alles Mögliche wird nachgehakt. Personaler stellen solche Fragen beim Vorstellungsgespräch, um zu testen, ob sich der Kandidat in seinem Aufgabenbereich wirklich auskennt oder ob er seine schriftliche Bewerbung mit Kompetenzen geschmückt hat, die er in Wirklichkeit gar nicht besitzt.

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Kluge Antworten auf doofe Fragen

Immer häufiger greifen Personaler zu Fragen, die ihre Gesprächspartner im ersten Moment stutzig werden lassen. Es handelt sich dabei um Fangfragen, die den Kandidaten veranlassen sollen, eine spontane Antwort zu liefern (und somit nicht selten eine unbequeme Wahrheit auszusprechen). Manche davon sind provokativ, andere verwirrend, doch alle verfolgen dasselbe Ziel: deine Selbstbeherrschung und Schlagfertigkeit zu testen.

  • Wieso möchten Sie Ihren aktuellen Arbeitgeber verlassen?

Eine der beliebtesten Fragen, die im Bewerbungsgespräch vorkommen kann. Insbesondere Bewerber, die mit ihrem bisherigen Werdegang unzufrieden sind, neigen dazu, an dieser Stelle mehr oder weniger indirekt ihre Abneigung gegen den aktuellen Vorgesetzten zu verraten. Für den Personaler bedeutet das nur eins: Wenn dieser Kandidat mal unser Unternehmen verlässt, wird er sich genauso über uns äußern. Daher ist es wichtig, dem aktuellen Arbeitgeber gegenüber loyal zu bleiben. Egal, wie schlimm es in Wirklichkeit ist, kritisiere ihn nicht. Argumentiere stattdessen, dass du in dem neuen Unternehmen mehr Entwicklungsmöglichkeiten und höhere Aufstiegschancen hast oder dass der neue Arbeitsbereich deinen Interessen einfach besser entspricht.

  • Wie gehen Sie mit Stress um?

Sogenannte Stressfragen sind im Vorstellungsgespräch nichts Neues. Sie stellen die Nervenstärke und die Problemlösungsfähigkeit des Kandidaten auf die Probe. Ausführungen über lange Spaziergänge im Wald oder die Vorzüge von Kräutertee sind hier nicht erwünscht. Das Unternehmen interessiert sich vielmehr dafür, ob und wie du Konflikte lösen und stressige Situationen bei der Arbeit bewältigen kannst. Hier punktest du mit authentischen Beispielen aus deiner beruflichen Erfahrung.

  • Wie reagieren Sie auf Kritik?

„Gar nicht!“, ist die denkbar schlechteste Antwort. Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen sind zwar durchaus vorteilhaft, aber eine solche Einstellung zeugt eher von Selbstgefälligkeit und Eigensinn, und diese möchte niemand in seinem Unternehmen sehen. Zeige dem Personaler, dass du zu deinen Fehlern stehst und dir gut gemeinte Kritik durchaus zu Herzen nehmen kannst. Auch hier sind Beispiele aus dem bisherigen Berufsleben von Vorteil.

Brainteaser: Wahnsinn mit Methode

Es gibt viele Arten von scheinbar sinnlosen Fragen, die dir im Bewerbungsverfahren begegnen können. Dazu gehören auch sogenannte Brainteaser, also knifflige Aufgaben mitten im Vorstellungsgespräch. Diese testen deine Fähigkeit, in Stresssituationen und im unbekannten Umfeld eigenständig und effektiv Probleme zu lösen. Brainteaser können alles Mögliche umfassen, von Rechenaufgaben über Bilderrätsel bis hin zu Logikspielen, die du gegen den Interviewer oder einen Mitbewerber im Assessment-Center spielen sollst.

Aber auch wenn Mathe und Kunst nicht gerade zu deinen Lieblingsfächern gehörten: hier gilt es, gelassen zu bleiben. Deinen künftigen Arbeitgeber interessiert weniger das Endergebnis, sondern vielmehr deine Herangehensweise. Er will wissen, ob deine Stärke eher das logische oder das abstrakte Denken ist und ob du vor schwierigen Aufgaben lieber kapitulierst oder sie den Kampfgeist in dir wecken.

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Im Vorstellungsgespräch die richtigen Fragen stellen

Gegen Ende eines Bewerbungsgesprächs erkundigt sich der Interviewer in der Regel: „Haben Sie noch Fragen?“ Doch viele Bewerber trauen sich einfach nicht, Rückfragen zu stellen. Ein Fehler, der ihre Chancen erheblich mindert, da er vielleicht sogar mangelndes Interesse an dem Unternehmen oder an der Stelle ausgelegt werden kann. Gib es also ruhig zu, wenn Fragen zu deinem potenziellen Arbeitgeber oder Aufgabenbereich offen geblieben sind.

Fragen, die man selbst stellen kann

  • Was sind die Herausforderungen dieser Stelle und welche Möglichkeiten bietet sie?

Wie sieht es jemand, der schon länger für das Unternehmen arbeitet und die Stellenanzeige womöglich sogar selbst geschrieben hat? Hake ruhig nach, wenn dich etwas in der Stellenbeschreibung stutzig gemacht hat. Diese einfache Frage könnte dich unter Umständen sogar vor einer bitteren Enttäuschung retten, falls der Job doch nicht das ist, was du dir darunter vorgestellt hast.

  • Was erwarten Sie von demjenigen, der die Stelle bekommt?

Auf diese Weise bekommst du eine Vorstellung davon, wie sich deine Vorgesetzten deine zukünftige Arbeit vorstellen. Zusätzlich freut sich der Interviewer über diese Frage, da sie beweist, dass du dir ernsthafte Gedanken über deine potenziellen Aufgaben machst.

  • Wo sehen Sie dieses Unternehmen in fünf Jahren?

Warum nicht den Spieß umdrehen und im Vorstellungsgespräch selbst knifflige Fragen stellen? Immerhin gehört diese Frage in Bewerbungsgesprächen nicht nur zu den am häufigsten gestellten, sondern auch zu den unbeliebtesten. Die Perspektive eines Insiders auf die Zukunft des Unternehmens kann dir viel über deine potenziellen Karrieremöglichkeiten verraten.

  • Warum haben Sie sich für dieses Unternehmen entschieden?

Und wieder gilt: warum nicht? Mit dieser Frage bleibst du dem Personaler auf jeden Fall in Erinnerung, da ihm bestimmt nicht alle Tage ein Bewerber auf den Zahn fühlt. Du hingegen kannst an seiner Antwort oder sogar schon an seiner Reaktion ablesen, wie er selbst zu dem Unternehmen steht.

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Die wichtigsten Tipps für dein Vorstellungsgespräch

Glückwunsch, du hast eine Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten. Nun weißt du, was dich dort erwartet, denn wir haben die schwierigsten Fragen und die effektivsten Antwortmöglichkeiten für dich zusammengetragen. Demnach sieht deine To-Do-Liste für das nächste Vorstellungsgespräch folgendermaßen aus:

  • bereite Antworten auf mögliche Fangfragen vor
  • bewahre die Fassung bei vermeintlich provokativen Fragen
  • nimm alle Aufgaben ernst, selbst wenn sie zu schwer oder sinnlos erscheinen
  • nimm dir immer Zeit zum Nachdenken, anstatt spontan zu antworten
  • meide Floskeln
  • stelle Rückfragen zu allem, was dich beschäftigt

Und vor allem: Gib niemals auf! Auch wenn bei dem Interview eine Frage gestellt wird, auf die du nicht vorbereitet warst, helfen dir unsere Tipps, diese Herausforderung souverän zu meistern. Bleibe entspannt und trage immer ein natürliches Lächeln im Gesicht, denn neben Erfahrung und Kompetenzen stehen Ausgeglichenheit und Freundlichkeit bei Personalern immer hoch im Kurs.

Denke zusätzlich daran, dass bereits der Eindruck, den dein Gesprächspartner innerhalb der ersten fünf Minuten von dir bekommt, für deinen Erfolg entscheidend sein kann. Da Körpersprache im Vorstellungsgespräch eine enorme Rolle spielt, sollte sie mindestens genauso gut geübt sein, wie deine schlagfertigen Antworten auf die Fragen des Personalers. Ebenso wichtig ist auch die Wahl der richtigen Kleidung für dein Interview im Büro.

Fühlst du dich bereits emotional und körperlich gewappnet für dein Bewerbungsgespräch? Dann bleibt dir nur noch, anschließend deinen Gehaltswunsch selbstbewusst zu formulieren. Du bist der Experte auf deinem Gebiet und verdienst Wertschätzung – selbstverständlich auch finanziell!

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Zeig‘ was du kannst und glaube an dich

Klar, das Vorstellungsgespräch ist immer mit Aufregung verbunden! Aber wie du schon richtig erkannt hast ist, die Vorbereitung das A und O. Du willst wissen, wie du dich noch besser von der Masse abheben kannst? Melde dich kostenlos bei Monster an. Als Mitglied bekommst du spannende Inhalte und wertvolle Tipps für deinen Weg zum neuen Job via E-Mail zugeschickt – damit du bestens informiert und vorbereitet bist für deine nächsten Schritte. Mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch hast du die allergrößte Hürde bereits genommen – und jetzt heißt es: Zeige was du drauf hast und glaube an dich!

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